Holzpfeil bauen

Wenn du dir deine Holzpfeile selbst bauen möchtest, ist es wichtig vorab ein paar Dinge zu klären und vorzubereiten.

Hier eine Liste:
• Schäfte, ausgewogen, gespined und gesplined
• Spitzen, zum Schaft passend
• Nocken
• Federn

Somit haben wir alle Komponenten, um einen Pfeil zu bauen. Um diese Bestandteile jedoch zusammenzusetzen und dementsprechend zu bearbeiten werden auch Werkzeug und andere Utensilien benötigt. So könnte diese Liste aussehen:
• Heißkleber
• Kleber (wie z.B.: Uhu Hart)
PU- oder Acryl-Lack
• Stift zum Markieren der Schäfte
Starker Zwirn für die Wicklung der Federn
Befiederungsgerät
• Kleine Handsäge
Konusschneider für Nocke und Spitze
• Kombizange
• Stahlwolle
• Farben für das Cresting
Tauchrohr für den Lack

Je nachdem wie deine Pfeile genau aussehen sollen und wie die Komponenten befestigt werden, kann die Liste natürlich abweichen.

Natürlich erhältst du das Werkzeug sowie alle Bestandteile für den Pfeilbau in unserem Geschäft. Zudem unterstützen wir dich gerne dabei, das für deine Vorstellungen richtige Werkzeug zu finden.

Sobald du alles für den Pfeilbau beisammen hast, kann gestartet werden.

• Auswahl und Vorbereitung des Schaftes
◦ Auswahl der Schäfte nach Geradheit (Pfeilprüfer)
◦ Ermittlung der weichsten Biegelinie (Spline) → Markierung
◦ Die Schäfte sollten bereits ausgewogen und gespined sein (siehe Bearpaw Analyzer )
◦ Ablängen des Schafts
◦ Leg fest, welches Ende des Schafts das vordere und welches das hintere sein soll. Hierbei kann dir der Verlauf der Maserung des Holzes behilflich sein – Ausläufer der Maserung (Flammen) sollten zum hinteren Ende zeigen.
• Vorbereitung für Nocke und Spitze
◦ Um die Vorbereitung für die Nocke und die Spitze zu treffen, schneide mit dem Konusschneider den Spitzen- und Nockenkegel. Hierbei ist darauf zu achten, dass du den Schneider gerade auf den Schaft setzt.
• Anbringen der Spitze
◦ Bevor du die Spitze anbringst, prüfe den Sitz der Spitze und danach entfette diese im Inneren mit Aceton oder Spiritus. (haftet der Kleber besser) Zum Befestigen von Klebespitzen hat sich Heißkleber sehr bewährt, dazu nimmst du ein paar Bröckchen vom Heißkleber, gibst sie in die Spitze und erhitzt diese dann über der Flamme. Am besten du hältst die Spitze mit der Zange ins Feuer, da diese sehr heiß wird. Ist der Kleber flüssig drückst du den Schaft in die Spitze mittels einer drehenden Bewegung, um den Kleber gleichmäßig zu verteilen. Wenn die Spitze gut und gerade sitzt, kannst du sie in einem Wasserbad abkühlen. Bei Schraubspitzen gibt es unterschiedliche Modelle, bei manchen wird kein Kleber benötigt, da wird die Spitze mittels einer speziellen Zange direkt auf den Schaft aufgeschraubt.
• Hast du vor den Schaft zu beizen oder das hintere Ende zu färben (Crowntip), dann wird das vor dem Anbringen der Nocke gemacht. Ansonsten:
• Anbringen der Nocke
◦ Bei Holzpfeilen gibt es die Möglichkeit, dass Nocken in das Holz eingeschnitten und mit Hartholz/Mycarta  verstärkt sind. Häufiger werden jedoch die Nocken auf den Schaft aufgeklebt. Das Aufkleben der Nocke kann mit einem UHU Hart-Kleber gemacht werden. Hier musst du beachten, dass die Markierung der Nocke parallel zur Holzmaserung angebracht werden muss und, dass die Sehne des Bogens später rechtwinklig zur Maserung des Schafts steht.
• Du kannst den Schaft entweder jetzt lackieren oder erst nach dem Befiedern. Der Vorteil, wenn man erst nach dem Anbringen der Federn lackiert, ist, dass der Lack die Federn zusätzlich am Schaft fixiert.
• Befiedern
◦ Um sicherzustellen, dass das Befiederungsgerät richtig eingestellt ist, machst du am besten einen Testdurchlauf ohne Kleber. Bring den Schaft in dem Gerät auf Position, leg die Feder in die Klammer des Geräts und setz die Klammer auf den Schaft. Die Feder kannst du jetzt so lange in der Klammer hin- und herschieben, bis das hintere Ende der Feder den gewünschten Abstand zum Nockboden hat. Sobald die Feder richtig sitzt, markiere die Klammer an dieser Stelle, dies hilft dir dabei alle Federn in gleicher Höhe aufzukleben. Jetzt gibst du eine dünne Schicht Kleber auf den Federkiel und setz die Klammer vorsichtig auf den Schaft. Und nun heißt es warten, bis der Kleber trocken ist.
◦ Da die Schnittenden der Federkiele sehr spitz und scharf sind und um ein Ablösen der Feder vom Schaft zu verhindern, kann man die Enden mit einem Zwirn umwickeln.
• Crowntip
◦ Möchtest du das hintere Ende des Pfeils mit einer Farbe lackieren, kannst du dies mit einem Pinsel und Kunstharzlack machen. Ebenso gibt es die Möglichkeit den Schaft zu tauchen und es gibt auch Folien, die einfach aufgeklebt werden.
Cresting
◦ Die individuell gefertigten Ringe können mit Hilfe einer langsam laufenden Bohrmaschine oder einem speziellen Cresting-Gerät angebracht werden. Um die Ringe gleichmäßig anzubringen, kannst du dir Markierungen am Schaft machen. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, bewährt hat sich jedoch zuerst die breiten Streifen aufzumalen und dann die dünnen mittels eines Stifts oder dünnen Pinsels aufzumalen. Man kann auch für das perfekte Finish Klarlack über die Ringe geben, dies ist jedoch kein Muss. Wer nicht gerne malt, kann auch so genannte „Arrowwraps“ verwenden, die einfach am Schaft aufgeklebt werden.
• Lackierung
◦ Hierfür glättest du den Schaft mit Stahlwolle oder einem feinen Schleifpapier. Möchtest du den Schaft beizen, kannst du handelsübliche Beize verwenden. Nachdem die Beize getrocknet ist, kannst du den Schaft lackieren. Du kannst deine Schäfte beliebig oft lackieren, empfehlenswert sind zwei bis drei Schichten eines PU-Lacks ausreichend. Nach jeder Schicht solltest du mit etwas Stahlwolle den Schaft für die nächste Schicht Lack vorbereiten.

Möchtest du dir wertvolle Tipps holen oder deine ersten Pfeile unter professioneller Anleitung fertigen, dann kannst du dich gerne an unser geschultes Team von Bogensport-Bogenbau Kaufmann wenden.

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