Das Tillern

Fangen wir beim Bogenbau an. Hier überprüft der Bogner mittels eines Tillerbretts, dass sich beide Wurfarme gleichmäßig biegen. Durch das Tillern verändert der Bogner die Stellung der Wurfarme zum Mittelteil und beeinflusst so die Kraftabgabe der Wurfarme. Ein richtig eingestellter Tiller bewirkt, dass beide Wurfarmenden beim Loslassen der Sehne synchron nach vorne geworfen werden.

Die richtigen Einstellungen des Tillers

Bei der richtigen Einstellung des Tillers muss bedacht werden, dass bei den meisten Bögen der Pfeil über der Mitte der Sehne aufliegt. Dazu kommt noch, dass je nach Grifftechnik und dem individuellen Druckpunkt eine asymmetrische Belastung auf den gesamten Bogen besteht, welche einen Einfluss auf die Abstimmung der Wurfarmsynchronisation hat.

Wenn der Pfeil oberhalb der Mitte auf der Sehe liegt und die Sehne somit auch oberhalb der Mitte gezogen wird, wird der obere Wurfarm weiter zurückgebogen als der untere. Bei gleicher Zugstärke ergibt sich so eine extrem unharmonische Bewegung der Wurfarme. Sie werden weder synchron ihre Endpunkte erreichen noch gleichmäßig auf den Pfeil wirken.

Deshalb wird beim Bogenbau der Tiller entweder durch eine unterschiedliche Zugstärke der beiden Wurfarme, oder durch den Anstellwinkel der Wurfarme verändert. Der Tiller kann auch mit dem Versetzen des Nockpunktbegrenzers angepasst werden.

Den Tiller richtig ermitteln

Um den Tiller zu ermitteln wird beim Bogenbau das Tillerbrett verwendet. Man kann den Wert aber auch berechnen, indem man den Abstand des unteren Wurfarms zur Sehne vom Abstand des oberen Wurfarms zur Sehne anzieht. Gemessen wird je nach Bogentyp der Abstand des Fade-outs (dem Übergang des Bogengriffs zu den Wurfarmen) bzw. vom Ende des Griffstücks zur Sehne. Der Bogen ist dabei im gespannten Zustand.

Welcher Tiller genau eingestellt werden soll ist individuell unterschiedlich. Die korrekte Tillereinstellung hängt von der jeweiligen Bogenkonstruktion, der Grifftechnik und des Druckpunktes des jeweiligen Schützen ab.